Zum nördlichsten Punkt

Von Westerland nach List
Strecke: 23 km pro Richtung
Dauer: ca. 1 Stunde 20 Minuten pro Richtung
Niveau: Medium (Teile der Strecke sind mit kleinen Kindern nicht geeignet)

Als Erstes wollte ich nach List fahren. Wir sind häufig bei Gosch am Lister Hafen und vom Auto aus konnte ich immer den Radweg betrachten. Den wollte ich also testen. Mit Proviant und Regenjacke ausgestattet ging es ein paar Minuten durch Westerland. Dann erreichte ich den Radweg, der durch die Dünen direkt nach List führt. Die hügelige Dünenlandschaft bietet den meisten Teil der Strecke einen idyllischen Ausblick. Parallel zur Straße, aber geschützt durch die Dünen, fuhr ich Hügel auf, Hügel ab nach Norden. Bänke und Aussichtspunkte laden den gesamten Weg zum rasten und genießen ein. Nach 13 Kilometern trifft der perfekt ausgebaute, breite Radweg auf die Straße. Kurz davor führen Treppen direkt auf eine Düne hinauf. Bei meinem zu dem Zeitpunkt regnerischen Wetter, war die Aussicht zwar nicht weit, aber der kleine Aufstieg hat sich dennoch gelohnt.

Radweg zwischen den Dünen

Während ich die Aussicht im Sylter Regen genoss, stellte ich fest, dass es während Corona nicht viel zu machen gibt in List. Kurz entschlossen ließ ich die Kreuzung hinter mir und folgte der Ausschilderung zum „Lister Ellenbogen“. Der folgende Teil der Strecke ist etwas schlechter ausgebaut und man fährt auf der Straße. Zur Rechten sind weiterhin die Dünen. Der Weg führt auch vorbei an der berühmten Wanderdüne, die man dank der vielen Parkbuchten entspannt betrachten kann.

Die Wanderdüne
Der "schlechte" Radweg

Nach dem etwas holperigen Zwischenteil kam ich am Eingang zum Naturschutzgebiet „Lister Ellenbogen“ an. Mit dem Rad darf man einfach kostenfrei am Wärterhäuschen und den Autos vorbeifahren! Auf der super Straße zwischen den Dünen ging es die letzten Meter bis zur Spitze. Ich bin bis zum letzten Fahrradstellplatz gefahren und habe mein Rad dort geparkt. Mit vielen aufgeregt quatschenden Touristen folgte ich dem Fußweg auf eine Düne auf der linken Seite des Parkplatzes. Oben angelangt war plötzlich Stille… Alle schauten gebannt auf den malerischen Sandstrand, die leise plätschernden Wellen und den inzwischen wieder strahlenden Himmel!

Lister Ellenbogen

Ich spazierte nach rechts den Strand entlang bis zur Spitze, setzte mich in den Sand und genoss mein Proviant. Beim Anblick von Meer mit dänischen Inseln und dem ein oder anderen Boot, schmeckte das etwas trockene Brötchen himmlisch. Nach einer ausgiebigen Pause in der Sonne, ging ich weiter den Strand entlang. Auf der Watt-Seite waren unzählige Muscheln, Steine und Vögel zu bewundern. Mit Blick auf List und das Naturgewalten Museum spazierte ich bis zum nächsten Aufgang über die Dünen. Dieser brachte mich direkt zurück zu meinem Rad. Ich fuhr den Weg ein Stück zurück und stellte mein Rad unterhalb des Leuchtturms ab. Auch dort folgte ich dem Weg über die Dünen und war wieder am offenen Meer. Ich ging wieder nach rechts auf der Suche nach dem nördlichsten Punkt Deutschlands. Nach ca. 10 Minuten Spaziergang erreichte ich mein Ziel. Ein Glücksgefühl umgab mich als ich da an diesem fast leeren Strand, perfekten Strand stand, im nördlichsten Norden und auf das Meer schaute.

Leuchtturm am Lister Ellenbogen
Der nördlichste Punkt Deutschlands

Nach diesem schönen Ausblick ging es zurück zu meinem Rad für den Heimweg.

Ich kann diese Tour sehr empfehlen! Die Wege sind (fast) die ganze Zeit perfekt, die Ausschilderung führt direkt bis an die Spitze des Ellbogens (und auch wieder zurück nach Westerland). Der hügelige Weg durch die Dünen ist vom Wind geschützt, sodass in beide Richtungen das Fahren kein Problem war. Pro Richtung sind es vom Landhaus bis zum Ellbogen 23 Kilometer. Wer lieber in die Stadt möchte, kann wie beschrieben, an der Kreuzung einfach nach rechts abbiegen. Dort fährt man weiter auf dem Radweg an der Straße entlang direkt nach List – Aussicht auf Dünen und Watt inklusive.